Letzte Woche kündigte Google nach längerer Zeit wieder ein neues Feature seiner Wissenschaftssuchmaschine an. In GoogleScholar ist es nun möglich, Autorenprofile zu erstellen und Zitationen eigener Publikationen nachzuverfolgen (wer‘s englisch mag: zu tracken). Auf Basis statistischer und heuristischer Analysen werden Publikationen und deren Zitationen Autorennamen zugeordnet. Man darf gespannt sein wie gut dies gelingt – schließlich widmet sich mit ORCID ein ganzes Konsortium von Wissenschaftsverlagen, Datenanbankanbietern und Wissenschaftsdienstleistern der Autorendisambiguierung. GoogleScholar berechnet drei unterschiedliche Metriken: den h-Index, den i-10 Index (der nur Publikationen mit mehr als zehn Zitationen berücksichtigt) und die Gesamtzahl an Zitationen, die auf Publikationen eines Autors entfallen. Diese drei Metriken werden in zwei Varianten berechnet: unter Berücksichtigung aller Veröffentlichungen eines Autors sowie unter ausschließlicher Berücksichtigung der Veröffentlichungen der letzten fünf Jahre. Die Zuordnung der Publikationen zu einem Autoren kann automatisch oder auf einen GoogleScholar-Vorschlag hin durch den Verfasser geschehen. Das Nachbessern der bibliographischen Daten und Verbessern anderer Fehler soll ebenso möglich sein wie das händische Hinzufügen neuer oder der fehlender Artikel.nnDas Zitationstracking muss nicht, kann aber in Form eines Autorenprofils öffentlich zugänglich gemacht werden. Eine Autorensuche in GoogleScholar führt dann zu diesem Profil. Exemplarisch verweist das Blog auf das Profil des GoogleScholar Chefentwicklers Anurag Acharya – der nicht nur einen vortrefflichen h-Index aufweist, sondern auch exquisite Vorträge hält. Acharyas Profil verrät, dass GoogleScholar eine Netzwerkkomponente en miniature enthält: Sein Profil verweist auf das seines Kollegen Alex Verstak. Die Anzahl der möglichen Nutzerprofile mit Zitationstracking ist derzeit limitiert, wer mag, kann einen Zugang online anfordern. Ob und wann dieser gewährt wird, ist nicht ersichtlich.nnÜbrigens nimmt Google nicht an ORCID teil, wohingegen Microsoft ein Gold Sponsor der Initiative ist.
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