Vor knapp einer Woche berichtete Jennifer Howard im Chronicle of Higher Education von einer interessanten, auf Zitationsdaten basierenden Visualisierung der Wissenschaftslandschaft und bezeichnet diese als Map of Scholarship.nnDie Karte, so Howard, helfe hot topics der Forschung ebenso zu identifizieren wie die unerforschten Nischen. Weiterhin könne das Tool genutzt werden, um relevante Informationen zu entdecken, die man bislang übersah, etwa weil sie in Journals erschienen, die auf der eigenen Leseliste fehlen. Last but not least ist es möglich, mittels der Daten Empfehlungsdienste aufzubauen, die Wissenschaftler von der Last der Recherche befreien und ihnen aktiv Literatur vorschlagen.nnDer Service basiert auf den Auswertungen des Rankings Eigenfactor, zu dem es auch personelle Verbindungen gibt: Zwei der drei Schaffer der Map, namentlich Carl T. Bergstrom und Jevin D. West entwickelten 2007 das Journalranking, komplettiert werden sie nun durch Martin Rosvall.nnGenau wie der Journal Impact Factor JIF versucht Eigenfactor, den Einfluss respektive die Wirkung eines Journals aus der Häufigkeit, mit der dieses Journal zitiert wird, abzuleiten. Das Zustandekommen eines Eigenfactor-Scores unterscheidet sich vom JIF-Score vor allem in folgender Hinsicht:n
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- Scope: Während bei der Berechnung des JIF nur Zitationen berücksichtigt werden, die aus einer der 7.000 in der Datenbank Journal Citation Reports indexierten Zeitschrift stammen, wertet Eigenfactor Zitation aus mehr als 110.000 zusätzlichen Quellen aus.
- Gewichtung: Während der JIF alle Zitationen, die auf eine Zeitschrift eingehen, gleich bewertet, haben für den Eigenfactor Zitationen aus häufig zitierten Zeitschriften einen höheren Wert als Zitationen, die aus selten zitierten Zeitschriften stammen.
- Zeitfenster: Das JIF-Zeitfenster beträgt zwei Jahre, das des Eigenfactor fünf Jahre.
- Selbstzitationen: Bei der Berechnung der JIF-Werte werden Selbstzitationen (Journal A zitiert Journal A) nicht eliminiert, beim Eigenfactor werden sie herausgerechnet.
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nZudem können die Eigenfactorwerte im Unterschied zum JIF kostenlos recherchiert werden. Die Daten zur Erstellung dieser Map of Scholarship stammen von Thomson Scientific (genauer: aus dessen Journal Citation Reports), Microsoft Academic Search, dem Social Science Research Network SSRN und JSTOR.nnBislang ist das Tool noch nicht freigegeben, dieser Schritt soll aber gegen Ende des Jahres nach intensiven Tests folgen. Gefördert wird das Vorhaben unter anderem von der National Science Foundation NSF, die ebenfalls Johan Bollen unterstützt. Die NSF will, das ist dem Bericht im Chronicle zu entnehmen, weitergehende szientometrische Analysen von Zitationsdaten und Nutzungsinformationen wissenschaftlicher Dokumente ermöglichen.Johan Bollen hat unter anderem im Projekt mesur nachgewiesen, dass Nutzungsmuster wissenschaftlicher Journals deren Impact besser abbilden können als Zitationen und er hat wunderschöne Visualierungen der Wissenschaftswelt (er nannte sie Map of Science), berechnet aus Nutzungsmustern wissenschaftlicher Journale, produziert:nn nnnnMap of Science, aus Bollen et al. (2009)nn nn nnLiteratur:nnBollen, J., Van de Sompel, H., Hagberg, A., Bettencourt, L., Chute, R., Rodriguez, M. a, & Balakireva, L. (2009). Clickstream data yields high-resolution maps of science. PloS one, 4(3), e4803. doi:10.1371/journal.pone.0004803, online: http://www.plosone.org/article/info:doi/10.1371/journal.pone.0004803nnHoward, J. (2011). Citation by Citation, New Maps Chart Hot Research and Scholarship’s Hidden Terrain. The Chronicle of Higher Education, (11. September). Online: http://chronicle.com/article/Maps-of-Citations-Uncover-New/128938/nnRosvall, M., & Bergstrom, C. T. (2010). Mapping change in large networks. PloS one, 5(1), e8694. doi:10.1371/journal.pone.0008694, online: http://www.plosone.org/article/info:doi/10.1371/journal.pone.0008694nn
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