Open Data vs. proprietäre Dateiformate in der medizinischen Patienteninformation

Bei Salvatore Iaconesi, offensichtlich ein italienisches Multitalent, wurde ein Gehirntumor diagnostiziert. Bei der Behandlung der Erkrankung will er auf den Vorteil des Viele Augen Prinzips setzen und weil dieses seine Wirksamkeit nur entfalten kann, wenn Informationen offen vorliegen, stellt er seine Krankenakte und Scans online und offen zur Verfügung. Ausschlaggebend für diesen Schritt war die Erkenntnis, dass alle im Diagnoseprozesse erhobenen Informationen in proprietären Dateiformaten vorlagen. Das Manko dieser Verfahrensweise ist klar: Eine Re-Analyse der erhobenen Daten oder auch nur eine inhaltliche Prüfung (respektive Verifizierung) der Diagnose durch andere wird immens verkompliziert oder gar gänzlich unmöglich. Die taz berichtete am 11.09. über Iaconesis Initiative, den die Hoffnung vorantreibt die offene Zugänglichkeit der Daten könne sein Leben retten – immerhin haben laut taz-Artikel schon zwei Mediziner die Daten re-analysiert. Dass Iaconesi die Dateien, die man ihm in der behandelten Klinik überlies, erst cracken musste, um sie offen zugänglich zu machen, ist an sich schon grotesk: Medizinische Informationen (gleich ob Messdaten oder als Text vorliegende Diagnosen) über den eigenen Gesundheitszustand sollten prinzipiell für den beschriebenen Patienten technisch nutzbar sein.nntaz-Artikel: Riccardo Valsecchi: Open Data in der Medizin. Der öffentliche Krebs. 11.09.2012.  http://www.taz.de/!101447/nnYoutube Video Salvatore Iaconesis zu seiner Erkrankung und Initiative  http://www.youtube.com/watch?v=5ESWiBYdiN0