TIB Open Science Lab, Artikel-Auktionen, Toll Access & Open Access Kosteneffizienz

Liebe Leserinnen und Leser des scidecode Blogs,nnzum Jahresabschluss ein kurzer Überblick über Liegengebliebenes, aber dennoch Interessantes, zu dem ich in diesem Monat aus Zeitgründen kein eigenes Posting verfassen konnte.n

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  • Richard Smith, dessen Wortmeldungen fast immer das Lesen wert sind, fragte sich und uns im BMJ Group Blog „Why not auction your paper?“ Er selbst bot einen ausformulierten Artikel-Entwurf via Twitter beliebigen Journals an: Acht Stunden nach Bekanntgabe seiner kleinen Auktion hatten bereits vier Publikationen Interesse bekundet.
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  • Journalprices.com dürfte der/dem einen oder der/dem anderen bereits bekannt sein: Die Website informiert über das Kosten-Nutzen-Verhältnis wissenschaftlicher Journals, wobei der Nutzen über Zitationsraten ermittelt werden soll. Die Zitationsinformationen sind Datenbanken des Anbieters Thomson Scientific entnommen, zur Kostenseite werden Angaben zu Subskriptionsgebühren ausgewertet. Sprich: Open Access Journals finden keine Berücksichtigung. Gerade für diese könnte, angesichts des teils auf Publikationsgebühren basierenden Geschäftsmodells, ein ähnliches Instrument aufschlussreich sein. Diese Überlegung soll jedoch den Wert von journalprices.com nicht in Frage stellen: In Zeiten eines Elsevierboykotts kann das Angebot für Wissenschaftler und Bibliotheken ebenfalls Wissenswertes zu Tage fördern, sofern man die Relevanz von Journals durch Zitationen ermitteln will und diese mit dessen Preis abgleichen mag.
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  • Um Kosteneffizienz geht es auch bei den so genannten Houghton Reports: John Houghton hat mit wechselnden Ko-Autoren und für unterschiedliche Nationen zu ermitteln versucht, wie sich die landesweite und globale Umsetzung unterschiedlicher Open Access Strategien volkswirtschaftlich auswirken dürfte. Nun wurde der Report für Deutschland veröffentlicht. In a nutshell: Gold Open Access ist wirtschaftlicher als Toll Access, Green Open Access geeigneter als Gold Open Access, Nationallizenzen liegen zwischen den klassischen Open Access Varianten. Allerdings muss man sich bei den kalkulierten Auswirkungen der Artikelgebühren für Gold Open Access auf eine geschätze Preisentwicklung verlassen. Mehr dazu von Heinz Pampel in wisspub.net unter „Umstieg auf Open Access brächte volkswirtschaftliche Vorteile“  oder direkt im Report: Houghton, J. W., Dugall, B., Bernius, S., Krönung, J., & König, W. (2012). General cost analysis for scholarly communication in Germany : results of the “Houghton Report” for Germany. Frankfurt am Main, http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:hebis:30:3-275309nn
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  • Die TIB Hannover startet 2013 das Projekt Open Science Lab. Eine kurze Info dazu aus dem TIB Blog: „An der TIB Hannover nimmt 2013 ein neues Team seine Arbeit auf, das Open Science Lab. Hier sollen neuartige Webanwendungen für ForscherInnen in enger Abstimmung mit überregionalen Benutzer-Communities erprobt und (weiter-)entwickelt werden. Alle Ergebnisse sollen schnell öffentlich zugänglich gemacht werden, auch dann, wenn es sich um vorläufige oder experimentelle Anwendungen handelt. Das Lab strebt vielfältige Kooperationen mit anderen Interessierten (einzelnen Softwareentwicklern, Verlagen, Bibliotheken etc.) an und will Drittmittel für neue Entwicklungen einwerben.“ Weiteres in Lambert Hellers Posting „ForscherInnen gemeinsam neue Wege im Web eröffnen – Das Open Science Lab der TIB Hannover„. Kollege Heller, dem ich viel Erfolg wünsche, fungiert erfreulicherweise als Leiter des Open Science Lab, eine kluge Besetzung.
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nMit der Aussicht auf ein inhaltlich ertragreiches Open Science Lab wird bestimmt auch 2013 viel Neues und Aufregendes zu berichten sein.nnIn diesem Sinne wünsche ich allen Lesern ein erquickliches Jahr 2013,nn nnIhrnnUlrich Herb