Aufgrund anderer Prioritäten fiel das Housekeeping 02/2013 aus und auch die Schlaglichter zum März 2013 können nur knapp abgehandelt werden:n
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- Wer sich für den Themenkomplex Wissenschaftskommunikation & wissenschaftliche Integrität oder Social Media und deren Auswirkungen in Wissenschaft und Gesellschaft interessiert, dem sei wärmstens der Besuch des Symposiums „Social Media und neue soziale Bewegungen – Chancen, Potentiale, Risiken“ in Linz (Austria) empfohlen, federführender Organisator ist der einschlägig bekannte Wissenschaftsforscher Prof. Gerhard Fröhlich.
- Der geschätzte Johan Bollen lies sich eine Methode patentieren, mit der aus Social-Media-Aktivitäten Börsenkurse vorhergesagt werden können. Mehr dazu auf der Website der Indiana University oder im Artikel: Bollen, J., Mao, H., & Zeng, X. (2011). Twitter mood predicts the stock market. Journal of Computational Science, 2(1), 1–8. doi:10.1016/j.jocs.2010.12.007 oder via arXiv.
- IEEE startet mit einem Open Access Mega Journal, s. dazu die Pressemitteilung des Verlags.
- Nature legt ein Special zum Thema „The Future of Publishing“ auf, die teils sehr lesenwerten Kommentare können allerdings nur Abonnenten einsehen.
- Das gesamte Editorial Board des Journal of Library Administration (JLA) legte aus Protest gegen die Open Access Position des Verlages Taylor & Francis seine Arbeit nieder. Ausschlaggebend war die Self-Archiving Policy: Autoren konnten im Journal publizierte Artikel erst 18 Monate nach Erscheinen Open Access stellen oder dies unmittelbar nach Publikation gegen Zahlung von 2.995 US-Dollar tun. In Deutschland fassen Zeitschriften aus der Bibliotheks- und Informationswissenschaft Open Access noch immer mit spitzen Fingern an, wie die leidige und leider notwendige Diskussion um die Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie (ZfBB) in der INETBIB belegt. Dabei ist das JLA, für mich zumindest, wesentlich interessanter als die ZfBB. Leider scheint sich auch bei der Information, Wissenschaft & Praxis IWP in Sachen Open Access wenig zu tun. Ich muss gestehen, dass ich Mitglied des Editorial Boards der IWP bin und leider immer die Sitzungen des Boards schwänze, zumindest mache ich Vorstöße in Sachen Open Access und würde dort auch nur publizieren, wenn ich meinen Artikel unmittelbar Open Access stellen dürfte. Da ich die Open Access Policy des Verlages De Gruyter (der die IWP auflegt) gelinde gesagt wenig ansprechend finde, habe ich gerade einen Artikel nicht in der IWP eingereicht, sondern in den Mitteilungen der Vereinigung Österreichischer Bibliothekarinnen und Bibliothekare, die nun mal Open Access erscheinen. Auch in der Schweiz gibt es ein neues bibliothekswissenschaftliches Open Access Journal 027.7 – Zeitschrift für Bibliothekskultur”, mehr dazu in Christian Hauschkes Posting in Infobib. Ich gratuliere den Machern von 027.7 zum Launch des Journals!
- Im Sommer 2012 berichtete der Standard, dass ein Student vom Verlagshaus Wiley verklagt wurde, da er in den USA Bücher verkaufen wollte, die er im Ausland legal erworben hatte. Irights.info meldet nun, dass der oberste Gerichtshof der USA dem beklagten Studenten Stupa Kirtsaeng Recht gab und den Weiterverkauf importierter Bücher erlaubt. Sehr unterhaltsam auch der Artikel von Eduardo Porter in der New York Times, der die traditionelle Dämonisierung nicht-kontrollierter Informationsverbreitung mit einem Statement eines Lobbyisten der US-Filmindustrie aus der Zeit der aufkommenden Videokassettenrecorder untermalt: „The VCR is to the American film producer and the American public as the Boston strangler is to the woman home alone“. Siehe zur Wiley-Klage auch ein ausführlicheres älteres Posting in diesem Blog.
- Springer Science + Busines Media steht bekanntlich zum Verkauf. Allerdings findet sich kein Käufer, neben anderen potentiellen Interessenten nahm Bertelsmann von einem Kauf Abstand.
- Das Institute for Prospect Technological Studies IPTS legte eine im Auftrag der EU-Kommission erstellte Studie vor, derzufolge nicht-legale Musikdownloads den Absätzen der Musik-Branche nicht schaden.
- Björn Brembs & Marcus Munafò haben auf arXiv einen sehr interessanten, kritischen Artikel zum Thema Journal-Ranking (speziell bezogen auf den Journal Impact Factor) publiziert: „Deep Impact: Unintended consequences of journal rank„.
- Genauso empfehlenswert wie die Leküre des Brembs/Munafò-Artikels ist der Besuch der Website des US-amerikanischen Office of Research Integrity ORI, die nicht nur unendlich viele sehr interessante Informationen zum Thema wissenschaftliche Integrität bereitstellt, sondern auch sehr transparent über Verstöße gegen diese berichtet.
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