Die Bewertung der Peer Review?

Artikelvorschläge, die Forscher zur Publikation in einer wissenschaftlichen Zeitschrift einreichen, werden häufig der Peer Review, einer Begutachtung durch Experten unterzogen. Die Anwendung der Peer Review verbreitet sich immer weiter und man findet das Verfahren zusehends auch bei der Publikation wissenschaftlicher Konferenzbände oder Sammelbände. Die Peer Review unterliegt mitunter starker Kritik, die sich vor allem auch an der Asyemtrie des Verfahrens entzündet, in dem der einreichende Autor dem Urteil der – fast ausnahmslos anonym agierenden – Reviewer mehr oder weniger bedingungslos ausgeliefert ist.nnScirev.sc ist ein neuer Dienst, der es nun umgekehrt Wissenschaftlern ermöglicht, die im Rahmen der Artikeleinreichung erfahrene Qualität der Peer Review zu bewerten. Autoren können für ihre Einreichung die Dauer der ersten Review-Runde (an die sich ja gegebenenfalls iterative Verbesserungen anschließen), die Dauer des gesamten Begutachtungsprozesses, die Anzahl der Reviews und den Ausgang der Review (Annahme oder Ablehnung der Einreichung) ausweisen sowie die Qualität der Reviews und des gesamten Begutachtungsprozesses bewerten. Die Bewertung erfordert eine Anmeldung, ist aber selbst anonym möglich. Auf den ersten Blick entdeckte ich einige interessante Funde: So wurde teils nur eine einzige Review zu einer Einreichung verfasst, allerdings ist es prinzipiell auch möglich, dass dem Autor nur eine von mehreren Reviews zuging. Überraschenderweise wurden auch einige Reviews, die zur Ablehnung einer Einreichung führten, von den Autoren als positiv bewertet. Hingegen scheint eine lange Review-Dauer sehr oft zu negativen Bewertungen zu führen. SciRev fungiert naheliegener Weise auch als Auskunftsdienst: Wissenschaftler können Bewertungen und Auskünfte einzelner Zeitschriften oder der Zeitschriften eines Fachs recherchieren und diese Informationen in ihre Entscheidung, bei welchem Journal sie einen Artikel einreichen wollen, einfließen lassen.nnGelauncht und betrieben wird das Angebot von den niederländischen Wissenschaftlern Janine Huisman und Jeroen SmitsnnWeitere Informationen zu Peer Review und zur Alternative der Open Review:nnHerb, U. (2012). Offenheit und wissenschaftliche Werke: Open Access, Open Review, Open Metrics, Open Science & Open Knowledge. In U. Herb (Hrsg.), Open Initiatives: Offenheit in der digitalen Welt und Wissenschaft (S. 11–44). Saarbrücken, Germany: universaar.Online http://eprints.rclis.org/17183/nnWare, M. (2008). Peer Review: benefits , perceptions and alternatives. London: Publishing Research Consortium. Online: http://www.publishingresearch.org.uk/documents/PRCsummary4Warefinal.pdf